Psychotherapie und Selbsterfahrung bei psych.help
Damit Sie sich ein genaueres Bild meiner Arbeitsweise machen können, stelle ich Ihnen im Folgenden die Philosophie meiner Praxis vor, welche die Basis für die in der Psychotherapie angewandten wissenschaftlich abgesicherten Techniken bildet.
Meine Praxis ist ein Ort, an dem Ihre Psyche gehalten wird, regenerieren darf, wachsen und reifen kann.
Wie belastend oder ungewöhnlich Ihre Situation, Ihre Geschichte auf Sie oder andere Menschen in Ihrem Umfeld auch wirken mag, ich begegne Ihnen als Person annehmend und wertschätzend. Sie als Person, mit Ihren individuellen Bedürfnissen, Wünschen, Ihrer Persönlichkeit, Ihrer Geschichte, bekommen Raum und bilden Grundlage und Ausgangspunkt unserer gemeinsamen Arbeit. Mir liegt am Herzen, dass Sie sich wohl und sicher fühlen und vertrauen können. Als Verhaltenstherapeutin betrachte ich unsere Beziehung als Arbeitsbeziehung auf Augenhöhe. Ich respektiere und wahre Ihre Grenzen. Sie bestimmen, was Sie sagen möchten und wie viel Sie preisgeben wollen bzw. in welchem Tempo Sie sich öffnen möchten.
Ich bemühe mich darum, ein stimmiges Gegenüber und ein adäquater Interaktionspartner für Sie zu sein, damit Sie validierende Erfahrungen machen und bestmöglich von der gemeinsamen Arbeit profitieren können - auch wenn Sie bspw. als hochsensible Person in der Vergangenheit chronisch invalidierende Erfahrungen gemacht haben.
Sie bestimmen (wenn gewünscht mit meiner Unterstützung), an welchen Zielen oder Problemen Sie arbeiten möchten. Ich ziehe keine voreiligen Schlüsse und bilde mir kein Urteil über Sie. Der (differenzial-) diagnostische und psychotherapeutische Prozess geschieht zu jeder Zeit mit voller Transparenz im gegenseitigen Austausch mit Ihnen. Ich nehme mir Zeit, Sie kennen- und verstehen zu lernen, höre Ihnen achtsam zu und stelle bedacht Fragen, damit ich Ihre subjektive Wahrnehmung, Ihre Bewertungen und Ihre Situation bestmöglich – d. h. in Ihrem Sinne – verstehe. Auch wenn wir in der gemeinsamen Arbeit weiter fortgeschritten sind, d. h. Sie beispielweise schon wichtige Erkenntnisse gewonnen haben oder ein neues erwünschtes Verhalten in einer Übung ausprobiert haben, komme ich immer wieder auf Ihre Wahrnehmung, Ihr Erleben zurück. Von da aus beschreiten wir – immer im gegenseitigen Austausch – den Weg zu Ihrem Ziel. Einerseits verfolgen wir dabei einen zu Beginn unserer Arbeit gemeinsam erstellten Behandlungsplan, andererseits besteht auch immer die Möglichkeit, den Prozess flexibel anzupassen. Wenn Sie zum Beispiel bemerken, dass ein anderes Thema Sie beschäftigt oder ein neues Ziel hinzukommt, nehmen wir uns diesem auf Ihren Wunsch an.
Als integrative Verhaltenstherapeutin prägen Praxisbezug, Anwendbarkeit, Transparenz und Struktur meine Arbeit. Sie erhalten in der Therapie oder Selbsterfahrung konkrete Bewältigungsstrategien und Übungen, die Sie direkt zuhause anwenden können. Wir werden nicht nur über Ihre Themen sprechen, sondern Ihren Alltag in die Therapie holen und am Geschehen selbst ansetzen. Das kann z. B. über Selbstbeobachtungsprotokolle, über Imaginationsübungen und über begleitete Expositionen, in denen wir z. B. angstauslösende Situationen gemeinsam aufsuchen, erfolgen. In erlebnisorientierten Übungen beziehen wir alle Erlebensebenen ein, d. h. Gedanken, Emotionen, Körperempfindungen und Verhalten. Das hat den großen Vorteil, dass Fragestellungen, Probleme, Lösungen und positive Veränderungen für Sie unmittelbar greifbar und beeinflussbar werden. Eine therapeutische Übung kann beispielsweise so aussehen, dass Sie über das Einnehmen einer bestimmten Position im Raum, einer aufrechten Körperhaltung und einem stärkenden Satz, den Sie hören, erleben, wie es ist, sich mehr Raum zu nehmen und sich psychologisch größer zu fühlen. Je nach Fragestellung und Ziel ergeben sich unterschiedliche Übungen. Während der Übung bleiben Sie mit mir im Gespräch und behalten die Kontrolle, da Interventionen immer nur mit Ihrem expliziten Einverständnis durchgeführt werden. Sie wissen immer, was gerade passiert und warum, bzw. was Hintergrund und Intention einer Übung ist. Nach einer Übung bleibt Zeit, um die Erfahrung wirken zu lassen, nachzubesprechen, zu reflektieren, etwaige Fragen zu klären und gemeinsam zu vereinbaren, was Sie in den kommenden Tagen in Ihrem Alltag umsetzen können.
Wenn in der Therapie Emotionen aufkommen, erhalten Sie in der Praxis Halt, Sicherheit und Ihre Emotionen den Platz, den sie gerade brauchen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie weinen dürfen, wenn Sie über ein Ereignis berichten und dabei Traurigkeit in sich aufkommen spüren. Sie erfahren dann, dass Ihre Traurigkeit, so wie sie gerade ist, da sein darf. Ich begleite Sie dabei achtsam und halte gemeinsam mit Ihnen den Schmerz aus. Im weiteren Prozess unterstütze ich Sie dabei, mit Ihrer Traurigkeit umzugehen. Auch Ihre Wut, Angst, Freude und andere Emotionen finden so Ihren Platz in der Therapie.
